12. Mai 2020
Ohne die Landwirte zu verärgern, kann das Serviceteam der TEN Thüringer Energienetze GmbH & Co. KG (TEN) über die Felder fahren. Möglich macht das ein Raupenfahrzeug des Typs „Polaris Ranger“. Die TEAG-Netzgesellschaft nutzt den Ranger, um den Wetterextremen im Thüringer Wald zu begegnen und so auch Trassen zu erreichen, die sich abseits der Wege befinden.
Zuletzt wurde das Raupenfahrzeug im Februar 2020 eingesetzt, nachdem das Orkantief „Sabine“ über Deutschland fegte. Durch den starken Wind ist ein Baum in die 110-kV-Leitung Gotha Gleichenstraße – Tambach-Dietharz 4 gefallen. Daraufhin wurden weitere Leitungen abgefahren, um Störungen aufzuspüren.
Mit 85 PS durch den Tiefschnee
Den Anstoß für die Anschaffung lieferte aber ein anderes Orkantief: Im Jahr 2018 sorgte der Wintersturm „Friederike“ deutschlandweit für verheerende Schäden. In Thüringen waren damals kurzfristig 30.000 Haushalte ohne Strom. Innerhalb von 24 Stunden gelang es den TEN-Mitarbeitern alle Kunden wieder ans Netz zu bringen. „Das war ein Kraftakt, schließlich sind wir beim Sturm im Tiefschnee mit bis zu anderthalb Metern Höhe unterwegs gewesen. An den entlegenen Hängen ging es nur noch mit Schneeschuhen voran.“, erinnert sich Sebastian Hoos, Hochspannungstechniker vom TEN-Serviceteam Schmalkalden. Mit dem Polaris-Ranger ist man nun bestens gewappnet. Der Ranger schafft Schneehöhen von bis zu einem Meter. Wenn etwa eine Inspektion der 110-kV-Trasse auf der Ebertswiese in Floh-Seligenthal ansteht, dann müssen selbst Geländewagen die Segel streichen, denn die Schneedecke dieses Hochplateaus ist zu tief. Der Polaris-Ranger fährt auf vier Raupenketten, die sich mit groben Gummiprofil förmlich in den Schnee krallen. „Das Raupenfahrzeug ist im Gelände unschlagbar. Der Oberflächendruck beträgt nur rund ein Drittel eines Geländewagens. Selbst bei voller Auslastung mit drei Monteuren und Material können wir problemlos über eine tief verschneite Wiese fahren. Das Beste ist aber, dass wir den Ranger das ganze Jahr nutzen können", erklärt Sebastian Hoos, Hochspannungstechniker der TEN.