Donnerstag, 26. März 2020
TEAG-Gruppe sichert Versorgung mit Energie und Breitband auch unter erschwerten Pandemie-Bedingungen - umfangreiche Vorbereitungen für anhaltenden Krisenfall getroffen
Erfurt. Die Unternehmen der TEAG-Gruppe haben ihre Tätigkeit vollständig auf die weitreichenden Einschränkungen der Corona-Pandemie umgestellt. Der Betrieb in den Kraftwerken, die Netzführung im Strom- und Gasnetz oder die Funktion der Glasfasernetze ist unverändert stabil. Auch die Versorgung mit Material, technischem Zubehör und Ersatzteilen für etwa erforderliche Reparaturen in den Netzen ist durch das eigene Zentrallager gesichert.
„Wir haben binnen kürzester Zeit das gesamte Unternehmen den Corona-Bedingungen angepasst“, erklärte TEAG-Vorstandssprecher Stefan Reindl heute zur Aufsichtsratssitzung zum TEAG-Jahresabschluss 2019. „Der Großteil der Mitarbeiter arbeitet im Homeoffice. Die TEAG-IT hat dazu in kürzester Zeit die notwendigen Voraussetzungen geschaffen. Für unsere Monteure und Techniker wurden die Regelungen und Abläufe ergänzt, damit sie ihre Tätigkeiten im Netz auch unter Einhaltung des gesetzlichen Kontaktverbotes sicher fortführen können. Ein Großteil der bereits begonnenen Bauarbeiten läuft weiter.“
So seien die Monteure der Netztochter TEN ohnehin jederzeit als „Einzelkämpfer“ einsatzfähig. Dies ist schon bei Sturm und Hochwasser jahrelang geübte Praxis. Reparaturaufträge werden nur noch telefonisch oder per E-Mail erteilt, um den direkten Körper-Kontakt auszuschließen. Die Monteure starten dabei direkt von ihrer Wohnung aus zum Einsatz – und kehren auch dorthin wieder zurück. Für die noch verbleibenden Mitarbeiter in den ortsfesten Zentralfunktionen gelten verschärfte Hygienebestimmungen und Abstandsregeln, so Stefan Reindl weiter.
Vorbereitung für eventuelle Verschärfung der Corona-Lage
Auch für eine mögliche Verschärfung der Situation durch Corona-Pandemie ist das Unternehmen gerüstet. So wurden für die Mitarbeiter der TEN-Netzleitstelle Möglichkeiten geschaffen, um - wenn es sein muss - für Wochen in ihrer Leitwarte zu arbeiten. „Im Extremfall kann es notwendig werden, gerade die Spezialisten der Netzführung aus der Netzleitstelle mit allen Mittel vor einer Corona-Ansteckung zu schützen. Dafür halten wir Feldbetten bereit, es gibt Sanitärräume mit Duschen und Ruheräume. Selbstverständlich ist auch für Essen und Trinken gesorgt, falls es wirklich soweit kommen sollte, dass unsere Mitarbeiter hier in Kasernierung gehen“, sagt Vorstandssprecher Reindl.
„Wir denken jedes Szenario durch, welches die Thüringer Energieversorgung in irgendeiner Form beeinträchtigen kann“. Unter anderem ist die Netztochter TEN in der Lage, die Netzleitstelle in kürzester Zeit an einen anderen Ort zu verlegen. Damit wäre es möglich, das Netz von zwei Stellen aus zu steuern - und so die persönlichen Kontakte der Dispatcher zu reduzieren und damit die Ansteckungsgefahr.
Energiehandel durch Übermengen unter Druck
Sehr einschneidend sind die Auswirkungen der Corona-Krise auf den Energiemarkt bzw. Energiehandel in Deutschland. Durch die Schließung vieler Industriebetriebe und auch durch den großflächigen Übergang zur Kurzarbeit ist der Verbrauch von Strom und Gas zurückgegangen. „Die nicht abgenommenen Energiemengen der Großkunden kommen wieder zu den Händlern und dem Vertrieb der TEAG zurück“, erläutert Stefan Reindl. „Diese Energie ist üblicherweise bereits Monate oder Jahre im Voraus eingekauft zu den damals gültigen Preisen. Jetzt sind die Preise durch das Überangebot jedoch gefallen und die Mengen lassen sich nur schwer ohne Abschläge wieder verkaufen.“ Diese Entwicklung betrifft alle Energieversorger, deshalb sind die Strom- und Gashändler sowie die TEAG-Finanzabteilung auch in diesen Tagen dank moderner IT-Systeme voll im Einsatz.
TEAG legt Jahresbilanz 2019 vor – Steigerung bei Umsatz und Gewinn, stabile Dividende für kommunale Anteilseigner
Die TEAG hat auch im Geschäftsjahr 2019 ihre positive Entwicklung als Unternehmen in kommunaler Hand fortgesetzt. Die Umsatzerlöse des TEAG-Konzerns betrugen 2019 insgesamt 1,848 Mrd. Euro – ein Anstieg um rund 140 Mio. Euro gegenüber 2018. Der Jahresüberschuss steigerte sich mit 77,3 Mio. Euro um zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Wir haben im schwierigen energiewirtschaftlichen Umfeld erneut ein stabiles Ergebnis erwirtschaftet“, so TEAG-Vorstandssprecher Stefan Reindl. „Angesichts der aktuellen Lage bleibt jedoch keine Zeit zur Rückschau. Die Corona-Krise fordert uns auf allen Ebenen.“ Der TEAG-Aufsichtsrat empfahl in seiner heutigen Sitzung den kommunalen Aktionären, aus dem Bilanzgewinn der TEAG Thüringer Energie AG wie im Vorjahr eine Dividende von 20 Euro pro Aktie auszuschütten. Die Ausschüttung erfolgt im Sommer.