Adrenalin-Kick in luftiger Höhe
Bereits einige Tage vor dem Flug hat Pilot Jürgen Schütz gemeinsam mit seinem Team die 20-KV-Leitung am Boden begutachtet. Stellenweise sind zwischen Baum und Trasse weniger als zwei Meter Platz. Die Säge wird von Jürgen Schütz mit Flugbewegungen zwischen Wald und Stromleitung platziert. Die Aufgabe seines Co-Pilot Benjamin Rück ist dabei nicht weniger wichtig: Er muss ständig den Abstand zwischen Baumkrone und Hubschrauber-Blättern im Auge behalten, um einen Unfall zu vermeiden.
Die Säge bediene ich jetzt schon seit 14 Jahren. Diese Aufgabe ist schon anstrengend. Gerade bei der Leitung im Neumannsgrund ist kaum Platz. Wenn die Säge einmal hinschlägt, wo sie nicht soll, da ist die Leitung runter.“
– Jürgen Schütz, Pilot „Rotorflug“
Das sei dem Piloten nach eigenen Angaben aber noch nie passiert. Und auch beim Flug im Neumannsgrund geht an diesem Tag alles gut. Nach 45 Minuten muss der Hubschrauber das erste Mal landen, damit die Akkus von Säge, Hubschrauber und Pilot aufladen können. Es ist eine stressige Zeit für Jürgen Schütz und sein Team.
Der Baumschnitt ist nur von Oktober bis Februar möglich. Brutzeiten von Vögeln müssen berücksichtigt werden und auch das Wetter spielt eine große Rolle. An einer Trasse in Altenfeld in der Landgemeinde Großbreitenbach muss Schütz und sein Team wenige Tage später abbrechen, da Nebel und Schnee die Arbeit mit der Hubschrauber-Säge unmöglich machten.
Ein Dank geht auch an die entsprechenden Forstämter in Neuhaus am Rennweg, Sonneberg und Großbreitenbach, sowie den beteiligten Ämtern und Gemeinden für die Unterstützung.