Die erweiterte 110 kV-Trasse zwischen Vieselbach und Erfurt-Ost bereitet das Energienetz auf die gesteigerte Einspeisung erneuerbarer Energie vor.
TEAG

Ausbau des Thüringer Energienetzes

Die erweiterte 110 kV-Trasse zwischen Vieselbach und Erfurt-Ost bereitet das Energienetz auf die gesteigerte Einspeisung erneuerbarer Energie vor. Vor allem die Windparks in Walschleben und Gräfentonna speisen dort viel Energie ein. Um den Strom transportieren zu können, mussten die 60 Jahre alten Stromtrassen erneuert werden.

Nicht nur seit dem beschlossenen Atom- und Kohleausstieg ist der deutsche Energiemarkt im Wandel. Schon seit vielen Jahren steigt die Anzahl erneuerbarer Energieanlagen stetig an. Strom mit Hilfe von Sonne und Wind zu produzieren, senkt die CO2-Emissionen und schützt so unser Klima, stellt aber auch das Energienetz vor neue Herausforderungen. So muss sich auch die TEAG-Tochter TEN Thüringer Energienetze (TEN), die sich um das Stromnetz in Thüringen kümmert, an die neuen Anforderungen anpassen.

An der 110 kV-Stromtrasse, die Vieselbach und Erfurt-Ost verbindet, wurden auf 4,7 Kilometer Länge innerhalb von acht Monaten 15 Masten erneuert. „Aus den bisherigen zwei Stromkreisen haben wir vier gemacht“, erklärt Uwe Grünenwald, verantwortlich für Planung und Bau der Hochspannungsleitungen bei der TEN. Die Masten, die noch aus den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts stammen, mussten dafür komplett abgerissen und neu gebaut werden. „Durch die steigenden Einspeisungen vor allem von Windenergie ist hier eine Engstelle entstanden, die wir entlasten mussten“ so Grünenwald weiter.

Die erweiterte 110 kV-Trasse zwischen Vieselbach und Erfurt-Ost bereitet das Energienetz auf die gesteigerte Einspeisung erneuerbarer Energie vor.
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Das Wasser darf nicht überlaufen

Die Anforderungen an das Energienetz haben sich in den letzten Jahren stark gewandelt: Vor ein paar Jahren gab es vorrangig eine zentrale Energieeinspeisung. Große Erzeugungsanlagen haben von einer Stelle aus Strom ins Netz eingespeist. Über die verschiedenen Stromtrassen und Umspannwerke wurde die Energie zum Verbraucher transportiert. Inzwischen gibt es viel mehr kleinere, dezentralere Energieerzeugungsanlagen. Das liegt vor allem am Ausbau der erneuerbaren Energien. Kleinere und größere Solar- und Windparks speisen auch in Thüringen vermehrt ins Netz ein. Dazu kommen auch private Anlagen. Das klassische Beispiel ist eine Photovoltaikanlage auf dem eigenen Hausdach. Was jedoch vom selbsterzeugten Strom nicht verbraucht werden kann, wird ins Netz eingespeist. Der Verbraucher ist gleichzeitig zum Produzenten geworden und nutzt das Netz nicht nur als Abnehmer sondern auch als Einspeiser.

Die erweiterte 110 kV-Trasse zwischen Vieselbach und Erfurt-Ost bereitet das Energienetz auf die gesteigerte Einspeisung erneuerbarer Energie vor.
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„Man muss sich das Energienetz wie einen Fluss vorstellen. Von vielen Seiten fließt Wasser ins Flussbett. Je mehr Wasserzulauf es gibt, umso größer wird die Wassermenge. Damit das Wasser nicht überschwappt, muss das Flussbett vergrößert werden“, versucht Uwe Grünenwald das Stromnetz zu veranschaulichen. „Der Ausbau der Stromtrassen ist fundamentaler Teil der Energiewende. Parallel zum Ausbau der erneuerbaren Energien brauchen wir auch ein stärkeres Netz, um den Strom zu verteilen“.

Der Ausbau des Energienetzes wird die TEN noch viele Jahre beschäftigen. „Wir richten unsere Bauprojekte nach den Netzprognosen. Wenn wir Engstellen erkennen, leiten wir die nötigen Schritte ein“, erklärt Uwe Grünenwald. So wurde bereits vor einigen Monaten ein großer Streckenabschnitt zwischen Sömmerda und Vieselbach erneuert. Auch für die nächsten Jahre sind weitere große Projekte geplant.