Bild: Eine junge Familie bei der Baustellenbegehung mit dem Architekten
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Bauherren-Informationen

Strom, Erdgas und Telekommunikation – Versorgungsleitungen sind die Lebensadern eines Gebäudes. Diese Leitungen technisch sicher und gemäß verbindlicher Normen in das Haus einzuführen, obliegt der Verantwortung des Bauherrn. Das gilt für Neubauten ebenso wie für Gebäudesanierungen. Alle Bauherren, welche Tiefbauarbeiten und die vorbereitenden Arbeiten für die Hausanschlüsse in Eigenregie durchführen, bitten wir um Beachtung und Einhaltung fachgerechter Rechtsvorschriften, Normen und allgemeiner technischer Regeln.

Zur Gewährleistung einer einwandfreien Vorbereitung und Ausführung, geben wir Ihnen hier zahlreiche Informationen und Anleitungen im Überblick. Außerdem können Sie anhand einer Checkliste den Stand Ihrer Vorbereitung und Durchführung prüfen.

  • Grundsätzliche Planungshinweise

    Oft erhalten wir als Netzbetreiber die Anmeldung für einen Netzanschluss erst, wenn die Bodenplatte bereits hergestellt wurde und zweckentfremdete Rohrsysteme als Leerrohre einbetoniert wurden.

    Für einen reibungslosen Ablauf Ihres Bauvorhabens empfehlen wir Ihnen rechtzeitig vor Baubeginn den Anschlusspunkt der Versorgungsmedien mit dem Netzbetreiber abzustimmen. Ein nachträgliches Einbringen in die Bodenplatte des Gebäudes ist aus statischer Sicht problematisch.

    Die bisher geduldeten Leerverrohrungen mit sog. KG-Rohr (Kanal-Grundrohr) sind nicht mehr zulässig!

    Als einschlägige Regelwerke sind die DVGW-VP 601 und die DIN 18322 zu beachten.

    • In der DIN 18322 ist vorgeschrieben, dass beim Verlegen von Kabeln für Strom und Telekommunikation für eine gas- und wasserdichte Einführung ins Gebäude zu sorgen ist.
    • Die VP 601 des DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfachs) gibt die Schutzziele für Gas- und Wasseranschlüsse vor. Beim ordnungsgemäßen, fachgerechten Einbau ist sicherzustellen, dass kein Gas bzw. Wasser durch mechanische, korrosive, thermische oder elektrische Einflüsse von außen in das Gebäude eindringen kann.

    Für die Planung des Hausanschlussraums richten Sie sich bitte nach den Mindestanforderungen der DIN 18012.

  • Hinweise zur Planung der Außenanlagen/Bauliche Veränderungen

    Ihr Hausanschlussraum sowie die Hauseinführung sollte bestenfalls auf der zur Straße gerichteten Seite des Gebäudes liegen. Sofern möglich, ist der direkte bzw. kürzeste Weg für die Hausanschlussleitungen zu wählen.

    Die gewählte Trasse muss frei von Überbauungen, wie z. B. Garage, Wintergarten, Außentreppe, Mauern, Baumpflanzungen etc., sein. Der Zugang zu den Netzanschlussleitungen muss, besonders im Hinblick auf Reparaturen, jederzeit möglich sein. Berücksichtigen Sie dies auch bei künftigen Bau- oder Erweiterungsvorhaben.

  • Hinweise zur Verlegung von Hausanschlussleitungen

    So verschieden ein Bauvorhaben geplant werden kann, so verschieden können auch die Hauseinführungen in das Gebäude realisiert werden. Die Bewertung, welche Methode für Ihr Bauvorhaben aus technischer Sicht das Beste ist, bedarf einer gründlichen Betrachtung. Neben Einzelhauseinführungen (auch Einsparteneinführungen genannt) stehen Mehrsparteneinführungen oder auch Außenanschlusslösungen zur Wahl.

    Wir möchten Ihnen hier die Vorteile von zwei Lösungen vorstellen, die wir von der TEN Thüringer Energienetze besonders empfehlen.

    Möglicher Einsatz von Mehrsparten-Hauseinführungen

    Diese Lösung empfehlen wir bei Bauvorhaben mit Bodenplatte (ohne Keller).

    Mehrsparten-Hauseinführungssysteme sind geprüft und nehmen bis zu fünf Anschlussleitungen in das Leerrohrsystem auf, die nach Herstellung der Bodenplatte eingebracht werden können.

    Vorteile

            • Kompakte und platzsparende Montage der Hausanschlüsse und der dazugehörigen Anschlusseinrichtungen im Gebäude
            • Platzsparende, kombinierte Leitungsgräben zur Heranführung der Anschlussleitungen, dadurch geringe Beanspruchung Ihrer Grundstücksfläche
            • Schnelle und sichere Montage der jeweiligen Anschlussleitungen
            • Ein späterer Austausch von Leitungen oder eine Neubelegung ist zu einem späteren Zeitpunkt ohne Beschädigung des Baukörpers möglich
            • Mehrsparten-Hauseinführungen sind durch den DVGW zugelassene Produkte, die langlebig sind und eine dauerhafte Abdichtung der Gebäudeanschlüsse garantieren
            • Hohe Sicherheit durch räumliche Trennung aller Versorgungsleitungen
            • Bereitstellung von Strom/ Erdgas/ Leerrohr für Telekomunikation/ ggf. Anschlussleitung für Ladesäule Elektrofahrzeug durch die TEN Thüringer Energienetze. Damit wird ein hoher Auslastungsgrad der Mehrsparten-Hauseinführung sichergestellt.

    Möglicher Einsatz von Außenanschlüssen

    Diese Lösung empfehlen wir bei Bauvorhaben mit Keller.

    Hauseinführungen, die an der Außenseite eines Gebäudes angebracht sind, werden in Außenwand-Anschlusskästen oder Hausanschlusssäulen untergebracht. In den Kästen befinden sich jeweils die Zuleitungen der verschiedenen Medien (Strom, Erdgas, Telekommunikation) mit Zähler oder ohne Zähler.

    Vorteile

    • Wenig Platzbedarf im Gebäudeinneren
    • Schnelle und sichere Montage der jeweiligen Anschlussleitungen außerhalb des Gebäudes
    • Herstellung des Netzanschlusses unabhängig vom Innenausbau
    • Gute Erreichbarkeit und Terminunabhängigkeit bei Wartungsarbeiten
  • Baufreiheit für die Errichtung Ihrer Leitungsanschlüsse

    Zum geplanten Realisierungstermin der Netzanschlüsse muss die dafür notwendige Baufreiheit durch den Bauherrn sichergestellt sein. Dies bedeutet, dass die Leitungs- bzw. Kabeltrassen, welche für die Erschließung des Gebäudes vorgesehen sind, frei von Hindernissen für die Verlegung der Versorgungsleitungen sind. Befinden sich beispielsweise Gerüste am Gebäude oder sind die Trassen mit Baumaterialien oder Containern belegt, so ist keine Baufreiheit vorhanden.

    Wir bitten Sie daher, bereits von Anfang an die Baufreiheit Ihrer Baustelle auf Trassenfreiheit zu überprüfen. Beachten Sie dabei, dass ein Baukorridor von wenigstens 2,00 m zur Verlegung des Netzanschlusses vorgehalten wird. So ist auch hier der direkte bzw. kürzeste Weg für die Hausanschlussleitungen gewährleistet.

    Bitte weisen Sie ggf. Ihre Baufirma auf den Sachverhalt der notwendigen Baufreiheit und den erforderlichen Baukorridor hin.

Die Errichtung des Hausanschlusses und seine Inbetriebsetzung erfordert einige Arbeitsschritte. Diese erläutern wir Ihnen im jeweiligen Bereich für Netzanschlüsse an das Stromnetz oder Erdgasnetz.

Nebenstehend finden Sie eine Auswahl von Installateurunternehmen, die in das Installateurverzeichnis der TEN Thüringer Energienetze eingetragen sind.

Weitere Installateure können Sie dem Branchenbuch (Gelbe Seiten) entnehmen.

Weitere Informationen

Regionaler Netzbetrieb

Natürlich stehen Ihnen auch hier unsere Experten gern für eine persönliche Beratung zur Verfügung. Sprechen Sie einfach unsere Mitarbeiter des jeweils zuständigen regionalen Netzbetrieb an und vereinbaren einen Termin.